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Schreckenskammer Kölsch im Test & die Geschichte dahinter

Fürchterlich lecker – ob im Brauhaus oder daheim

Das bekannte Brauhaus gleich gegenüber von St. Ursula ist nicht nur eines der ältesten Kölner Brauhäuser – 1442 erstmals urkundlich erwähnt – es hat wohl einen der kuriosesten Namen für ein Brauhaus überhaupt.

Auf der Webseite der Schreckenskammer sind zwei Erklärungen für den Namen aufgeführt. Zum einen sollen aus Platzmangel früher Prüfungen der ehemals benachbarten Eisenbahner-Lehranstalt im Brauhaus abgehalten worden sein. Für manchen Prüfling wurde das Brauhaus so zur „Schreckenskammer“.

Nach einer zweiten Erklärung lag das Wirtshaus ehemals auf dem Weg vom Gericht zum Weckschnapp, dem Kölner Todesturm. Verurteilte Delinquenten erhielten ihre Henkersmahlzeit und Ihr letztes Bier auf dem Weg dorthin in der „Schreckenskammer“.

Eine Dritte Erklärung schreibt den Namen der Nachbarschaft zu St. Ursula zu.

Dort befindet sich quasi in unmittelbarer Nachbarschaft zum Schankraum die Goldene Kammer, eine Reliquienkammer, deren vier Wände mit großen Mosaiken aus menschlichen Gebeinen verziert sind. Der Anblick lässt einen wahrlich gruseln. Der Name Schreckenskammer kommt einem hier schnell in den Sinn!

Welche der Geschichten nun stimmen mag, sei dahingestellt. Aber bei einem leckeren Schreckenskammer Kölsch, welches nach hauseigener Rezeptur im Lohnsud hergestellt wird, lassen sich alle drei Varianten gleich viel flüssiger erzählen.

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Selbstversuch: Schreckenskammer aus der Flasche

Das Kölsch wird ohne Zusatz von Kohlensäure gebraut und hat eine Mindesthaltbarkeit von 6 Monaten und einen Alkoholgehalt von 5,0 vol %.

Natürlich haben wir es für Euch probiert. Diesmal aus der Flasche.

Die 0,5 Liter Euroflasche und die schlichte rot-weiße Etikettierung verleihen dem Schreckenkammer-Kölsch einen schönen und hochwertigen Retro-Look.

Schade ist nur, dass es (auch hier) keine näheren Infos zum verwendeten Malz, Hefe oder wenigstens dem Hopfen gibt.

Natürlich ist das Kölsch blank, natürlich obergärig – sonst wäre es ja kein Kölsch. Die Farbe ist golden bis hell-bernsteinfarben. Die Schaumentwicklung ist wie erwartet, der Schaum feinporig weiß, die Stabilität mittel.

Der Duft ist heuig, der Antrunk vollmundig. Das Bier ist mild gehopft. Der Nachklang der Bittere eher kurz.

Durch den Verzicht auf Kohlensäurezugabe hatte ich den Charakter eines ungespundeten Kellerbieres erwartet, doch auch wenn die Rezenz eher gering ist, wäre der Vergleich hier nicht passend.

Insgesamt hat das Bier eine sehr hohe „Drinkability“ – oder wie man so schön sagt: es ist sehr süffig!  Nach dem ersten hat man gleich Lust auf ein oder zwei, drei weitere.

Das Kölsch ist nach eigenen Angaben „ein kräftiges, vollmundiges hochvergorenes, schrecklich leckeres Kölsch“.

Das kann ich an dieser Stelle unterschreiben. Kein hochkompliziertes Bier, aber das muss ja auch nicht immer sein. Manchmal will man eben einfach ein einfach lecker Kölsch. Schließlich haben Männer auch Gefühle: Durst zum Beispiel! Und in dem Fall ist das Schreckenskammer Kölsch eine erste Wahl.

 

Köln gegenüber von St. Ursula – der Ort des Geschehens

Natürlich gibt es im Brauhaus Zur Schreckenskammer nicht nur frisches Kölsch, sondern auch deftige Hausmannskost, so wie sich das eben für ein gutes Brauhaus gehört.

Viel Spaß in der Schreckenskammer und Prost!

  • Brauhaus Schreckenskammer
  • Ursulagartenstr. 11-15
  • 50668 Köln
  • Telefon: 0221 – 132581

Weitere Infos, Speisenkarte und Öffnungszeiten kriegt ihr natürlich auch im Netz: http://www.schreckenskammer.com

Vielleicht sollte ich an der Stelle betonen, dass es sich hier nicht um einen werblichen oder gesponserten Beitrag handelt, sondern einfach um eine Empfehlung für Kölschliebhaber und Brauhausfreunde.