Gerste? Das war doch gar nicht in der Liste! Nein, keine Bange, wir pfuschen nicht. Malz, welches zum Bierbrauen verwendet wird, ist in den meisten Fällen Gerstenmalz, wird also aus Gerste herstellt, genau genommen aus Braugerste. Folglich erzählen wir erst einmal, was Braugerste überhaupt ist, bevor wir sie hier gedanklich zu Malz verarbeiten.
Die Braugerste gilt beim Brauen nach dem Reinheitsgebot auch als „Seele“ des Bieres. Die Braugerste bestimmt maßgeblich fast alle Eigenschaften des Bieres. Malzersatzstoffe sind nach dem Reinheitsgebot nicht zugelassen. In der Gerste, genau genommen im Gerstenkorn, sind zahlreiche Nährstoffe, Kohlenhydrate, Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine enthalten, die unser Bier – wenn man es in Maßen trinkt – zu einem gesunden Getränk machen, doch dazu an anderer Stelle später mehr.
Gerste – einer der Grundbestandteile von Bier – wächst in zwei verschiedenen Formen: zweizeilig und sechszeilig. Dies bedeutet nicht, dass Gerste vor der Ernte Schlange steht, sondern es gibt an, wie viele Reihen Gerstenkörner sich auf dem Gerstenhalm befinden. Die hauptsächlich verwendeten Zuchtformen sind zweizeilige Sommergersten. Zudem wird unterschieden zwischen Wintergerste (Aussaat Mitte September) und Sommergerste (Aussaat März/April). Sie haben große dickbauchige Körner und folglich relativ mehr an wertvollen Inhaltsstoffen. Je nach hergestellter Biersorte wird eine andere Gerstenform verwendet.
Wie man sieht, ist nicht nur das Bierbrauen eine Wissenschaft für sich, sondern auch die Auswahl der Rohstoffe ist von immenser Wichtigkeit.